1. Nationales Wirtschaftsforum Wasserstoff fand in Hamburg statt

30. Mai 2022

Nationale Wasserstoffstrategie: Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zogen Bilanz – und diskutierten Rahmenbedingungen

Wie steht es um die vor zwei Jahren verabschiedete Nationale Wasserstoffstrategie (NWS)? Welche Fortschritte und Defizite gibt es? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des 1. Nationalen Wirtschaftsforums Wasserstoff in Hamburg. Unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftssenator Michael Westhagemann zogen Vertreter*innen der Bundesregierung, Mitglieder des Nationalen Wasserstoffrates, der Verbände, der Wissenschaft und der Industrie eine Zwischenbilanz zur NWS. Darüber hinaus wurden aktuelle Leitprojekte der Wasserstoffwirtschaft vorgestellt und Handlungsempfehlungen für eine stringenten Markthochlauf diskutiert. Dabei wurde eines deutlich: Vor allem in Sachen Schnelligkeit, Investitionssicherheit und wettbewerbsfähiger Grünstromversorgung gebe es „noch viel zu tun“.

Elektrolysekapazität von 10 Gigawatt im Jahr 2030 angestrebt

Einhellig begrüßt wurde die in der Koalitionsvereinbarung formulierten neuen Ziele für den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft. Dazu gehöre, die dafür notwendige Import- und Transportinfrastruktur möglichst schnell vorantreiben zu wollen, um 2030 eine Elektrolysekapazität von rund 10 Gigawatt zu erreichen. Darüber hinaus solle die einheimische Erzeugung auf Basis Erneuerbarer Energien priorisiert werden.

Darüber hinaus identifizieren die Vertreter*innen aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und Industrie weitere Rahmenbedingungen für einen stringenten Markthochlauf und die Etablierung einer innovativen, auch auf den Export ausgerichteten, Wasserstoffwirtschaft. Unter anderem müsse bei dem angestrebten Ausbau der Erneuerbaren Energien sichergestellt werden, „dass der Industrie ausreichend grüner Strom und grüner Wasserstoff zu konkurrenzfähigen Preisen für die Dekarbonisierung bereitgestellt wird“. Nur so ließe sich die Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen. Zudem wurde generell für eine schnellere Bewilligung und Umsetzung von Vorhaben plädiert.

Hamburg als nationaler Hotspot der Wasserstoffwirtschaft

Hamburg habe sich bereits mit diversen Initiativen und Projekten zu einem nationalen Hotspot der Wasserstoffwirtschaft entwickelt, betonte Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation, während der Veranstaltung in Hamburg-Altona. Dabei verbinde die Hansestadt die industriepolitischen Chancen des Markthochlaufs von grünem Wasserstoff mit den Zielen des Klimaschutzes. „Die Norddeutsche Wasserstoffstrategie bildet den Rahmen für das Hamburger Cluster Wasserstoffwirtschaft, die Wasserstoff-Importstrategie, den Aufbau großer Elektrolyseanlagen und die Dekarbonisierung der Industrie. Eine zielgerichtete und beherzte Strategiefortschreibung des Bundes, für die dieses Forum Vorschläge gemacht hat, kann und muss für uns beflügelnd wirken“, so Westhagemann weiter.

Nationale Wasserstoffstrategie wurde 2020 verabschiedet

Die im Juni 2020 von der damaligen Bundesregierung vorgestellte Nationale Wasserstoffstrategie sollte ein entscheidendes Instrument zur Umsetzung der Energiewende und der Dekarbonisierung wichtiger Industriezweige in Deutschland sein. Die Strategie zielte darauf ab, den Handlungsrahmen für einen Markthochlauf entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Wasserstoff zu schaffen und so den Bedarf durch Erzeugungsanlagen in Deutschland und den Import von Wasserstoff zu decken.